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23. April 2022

[Serienrezension] Anatomie eines Skandals

Bildquelle: Netflix

Beschreibung:
Als der Westminster-Abgeordnete James Whitehouse nach dem Eingestehen einer Affäre des Missbrauchs beschuldigt wird, gerät sowohl sein Leben als auch das seiner Ehefrau aus den Fugen und er bemüht sich um Schadensbegrenzung.
Parallel ist die Kronanwältin Kate Woodcroft von der Schuld des Abgeordneten überzeugt und versucht Beweise gegen ihn zu ermitteln.

Details:
Titel: Anatomie eines Skandals
Originaltitel: Anatomy of a Scandal
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Produktionsunternehmen: David E. Kelley Productions, Made Up Stories
Länge: 43–48 Minuten
Episoden: 6 in 1 Staffel
Genre: Drama
Idee: David E. Kelley, Melissa James Gibson
Produktion: Liza Chasain
Musik: Johan Söderqvist
Erstausstrahlung: 15. Apr. 2022 auf Netflix
Deutschsprachige Erstausstrahlung: 15. Apr. 2022 auf Netflix

Trailer:

~~~ Rezension enthält Spoiler ~~~

Eigene Meinung:
Die Miniserie "Anatomie eines Skandals" spricht in vielen Momenten wichtige Themen an, es geht um Macht und Machterhalt, Vergewaltigung, Privilegien, Probleme einer Ehe, Affären, Liebe und auch die Familie, grosse Themen, die man in einem Skandal rund um den Prozess verpackt. Ein Prozess, der sich eigentlich um die Vergewaltigung einer Angestellten dreht, aber im Kern noch viel tiefer geht als man es im ersten Moment meinen möchte.
James Whitehouse ist an sich ein sehr angesehener Mann in seiner Regierung, seine Frau Sophie nimmt eher die Repräsentationsaufgaben wahr, 2 Kinder runden die Familie ab. Dazu kommt ein Kindermädchen und im Laufe der Folgen noch ein Welpe. An sich ein perfektes Regierungsmitglied, der sich für die Belange der Bevölkerung einsetzen möchte, eben eine Saubermann bis zu dem Moment, in dem ihn Olivia, eine seiner Untergebenen, wegen sexuelles Missbrauchs anzeigt.  
James Whitehouse ist des Missbrauchs angeklagt, aber er bestreitet die Anklage. Es kommt zum Prozess, aber auch seine Stellung als Mitglied der Regierung ist in Gefahr. 
James Whitehouse ist eng mit dem Premierminister befreundet, aber es ist mehr als eine Freundschaft, es ist auch ein Pakt der aus Studienzeiten herrührt und mehr als ein Geheimnis in sich birgt. 
In den 6 Folgen der Serie werden in kurzer Abfolge neben dem eigentlichen Prozess immer wieder Momente aus der Vergangenheit von James Whitehouse oder seine Frau Sophie oder auch Kronanwältin Kate Woodcroft gezeigt, die viel mehr miteinander zu tun haben als man es sich zuerst vorstellen mag. Weil alle drei Hauptcharaktere haben mehr als nur in diesem Prozess, was aber im ersten Moment nicht gleich so ans Licht tritt. 
Inhaltlich hat man sich ein bisschen viel an den Jahren im College aufgehalten, die Geschichten von damals hatten dabei enormen Einfluss auf die Geschehnisse der Gegenwart, waren aber im Ganzen zu gross für die 6 Folgen, die mit jetzt 43 bis 45 Minuten zur Verfügung waren. 
Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Sarah Vaughan aus dem Jahr 2019. 

Fazit:
"Anatomie eines Skandals" hat sich in den 6 Folgen eine grosse Aufgabe gestellt, es aber inhaltlich dann nicht verpackt bekommen, alles aufzulösen und so steht man nach dem Ende der 6 Folgen immer noch da, weiss nicht alles, aber auch das Ende lässt auf mehr hoffen. 
Nett im Versuch gedacht, aber in der Umsetzung hängt es noch etwa. Aber alles in allem eine solide Mini-Serie zum Ansehen, wie gesagt, kein echtes Highlight, aber auch kein toller Flop. 

Dafür gibt es 3 Rosen:

2. März 2021

[Neulich auf Netflix - Serienrezension] Sie weiß von dir

Bildquelle: Netflix

Beschreibung: 
Sie weiß von Dir ist eine sechsteilige britische Thriller- und Drama-Fernsehserie, die am 17. Februar 2021 bei Netflix ihre Premiere hatte. Hauptdarstellers sind Simona Brown, Tom Bateman und Eve Hewson. Die Serie basiert auf dem Roman „Behind Her Eyes“ von Sarah Pinborough.

Eine alleinerziehende Mutter beginnt eine Affäre mit ihrem Chef, einem Psychiater, und freundet sich heimlich mit dessen rätselhafter Frau an. Ein Psychospiel beginnt.

Bildquelle: Netflix

Details:
Deutscher Titel: Sie weiß von Dir
Originaltitel: Behind Her Eyes
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Originalsprache: Englisch
Jahr: 2021
Länge: 50 Minuten
Episoden: 6 in 1 Staffel
Genre: Thriller, Drama
Regie: Erik Richter Strand
Drehbuch: Steve Lightfoot / Angela LaManna
Erstveröffentlichung: 17. Februar 2021 auf Netflix
Deutschsprachige Erstveröffentlichung: 17. Februar 2021 auf Netflix
Hauptdarsteller: Simona Brown, Tom Bateman und Eve Hewson

~~~ Rezension enthält Spoiler ~~~

Eigene Meinung:
Zu Beginn der Serie erleben wir Louise, die in einer Bar auf einen charmanten Mann trifft, ihn aber ohne dessen Namen zu kennen, gehen lässt, ihn aber nicht vergessen kann. 
Kurz danach begegnen sie sich aber wieder - denn David ist ihr neuer Chef, der Psychiater David Ferguson, für den Louise im Vorzimmer sitzt. Doch nicht nur das erfährt Louise, David ist auch verheiratet, mit einer Frau, die vollkommen wirkt. 
Doch das hindert David und Louise nicht, sich näher zu kommen, parallel dazu freunden sich aber auch Adele und Louise an, davon ahnt David aber nichts. Adele und Louise verbindet aber viel mehr, sie kennen beide die Nachtängste, die sie schon länger plagen. Diese Basis verbindet beide Frauen sehr. 
Mehr über die Vergangenheit von Adele erfährt man immer wieder in Flashbacks, die sich erst nicht wirklich in die Serie einpassen wollen, aber für die Art von Adele wirklich wichtig sind, weil sie beschreiben ihre besonderen Fähigkeiten, die immer mehr zum Tragen kommen. 
Auch in der Ehe von Adele und David läuft vieles schief, den Eindruck bekommt man sofort, wenn man in die Serie einsteigt und auch der Konsum von Medikamenten von Adele, gepaart mit den Kontrollanrufen von David werfen Fragen auf und lassen alles in einem strangen Licht erscheinen. 
Besonders gut lässt sich über das Ende der Serie diskutieren, das viele überrascht, stellenweise auch etwas unlogisch ist, aber die Serie schon etwas in ein anderen Licht rückt. 
Sie weiß von dir steckt voller Wendungen und man übersieht wirklich erst alles, wenn man die 6 Folgen gesehen hat, das lässt sich aber gut in einer Nacht machen. 
Offen sollte man aber für Astralprojektion und Seelenreisen sein, das macht die Mysterie in der Serie und das hebt sie von einer normale Dramaserie ab. 
Etwas schade ist, dass die Charaktere von David und Louise etwas blass bleiben, während mal viel über Adele und ihr Leben erfährt, sind Louise und David zwar in dem Moment präsent, aber ihnen fehlt die Tiefe in den Figuren. 


Fazit: 
"Sie weiß von dir" ist eine sehr dynamische Mini-Serie rund um eine Affäre, die sich aber immer mehr zuspitzt, nicht nur wegen der besonderen Freundschaft zwischen Adele und Louise sondern auch wegen der besonderen Art, die Adele an den Tag legt. Aus der anfänglich zerbrechlich wirkenden Adele wird immer mehr eine Frau, die genau weiss, was sie macht und was sie tun muss, um die Menschen um sie herum wie Puppen tanzen zu lassen. Ihr Fähigkeit zur Astralprojektion, Körpertausch und ihr Plan, der erst nach und nach freigelegt wird, machen sie zur Hauptperson der Serie, während Louise und David eher an den Rand gedrängt werden. Trotzdem hält sich die Spannung sehr und auch wenn der Ende sehr umstritten ist, lohnt sich die Serie sehr, weil sie beginnt als Liebesdrama, entwickelt sich aber in eine komplett mystische Richtung gepaart mit einem Psychospiel. 
Eine Mini-Serie mit kleine Suchtfaktor, wenn man einmal angefangen hat, kann man schlecht mittendrin abbrechen. 

Dafür gibt es 4,5 von 5 Rosen:

19. November 2019

[Serienrezension - Netflix] Alias Grace

Bildquelle: Netflix
Handlung:
Das 15-jährige Dienstmädchen Grace Marks wird 1843 in Toronto beschuldigt zusammen mit dem ebenfalls angestellten Stallburschen James McDermott ihren reichen Arbeitgeber, den Farmer Thomas Kinnear, und die Haushälterin / Geliebte des Farmers Nancy Montgomery umgebracht zu haben. James wird zum Tod durch den Strang und Grace zu lebenslanger Haft verurteilt.

Der Psychologe Simon Jordan wird von einigen Personen, die an Graces Unschuld glauben, engagiert, den Fall anhand seiner neuer Methode neu zu beurteilen und einen Bericht abzugeben, der zu ihrer Begnadigung führen könnte.

Details:
Deutscher Titel: Alias Grace
Originaltitel: Alias Grace
Produktionsland: Kanada, Vereinigte Staaten
Originalsprache: Englisch
Produktionsjahr: 2017
Länge: 44–47 Minuten
Episoden: 6 in 1 Staffel
Genre: Drama, Krimiserien
Idee: Sarah Polley
Musik: Jeff Danna, Mychael Danna
Erstausstrahlung: 25. September 2017 (Kanada) auf CBC
Deutschsprachige Erstveröffentlichung: 3. November 2017 auf Netflix

Alias Grace ist eine kanadisch-US-amerikanische Drama-Miniserie in 6 Teilen, die auf dem gleichnamigen Roman von Margaret Atwood basiert. Entwickelt wurde die Serie von Sarah Polley, während Mary Harron Regie führte. In den Hauptrollen sind Sarah Gadon, Edward Holcroft, Zachary Levi und Anna Paquin zu sehen. 

Trailer:

Eigene Meinung:
Wir schreiben das Jahr 1843 in Toronto, das junge Dienstmädchen Grace Marks soll zusammen mit dem Stallburschen James McDermott einen Doppelmord begangen haben und sich am Tod ihres Arbeitgebers Thomas Kinnear und dessen Geliebter Nancy Montgomery bereichert haben. 
Zu Beginn der Serie befinden wir uns aber erstmal im Gefängnis, im dem Grace Marks seit etwas mehr als 15 Jahre ihre Strafe absitzt, in den 15 Jahre hat sie viel erlebt, nicht nur Willkür im Gefängnis sondern auch Zuchthaus, Demütigung und Gewalt. Man erlebt eine junge Frau, die zurückhaltend, fast scheu wirkt. Dennoch gibt es Menschen, die an die Unschuld von Grace glauben, weil sie sich nicht an die Tat erinnern kann und die Aussagen sich wiedersprechen und so beauftragen sie den amerikanische Nervenarzt Simon Jordan Grace zu begutachten und dann ein Gutachten zu erstellen, das die Unschuld von Grace belegt.
Je tiefer man in die Geschichte eindringt, desto mehr stellt man fest, dass Grace meist immer nur Opfer der Umstände war und im Leben wenige Menschen getroffen hat, die ihr wirklich wohlgesonnen waren. Immer wieder erlebt sie auch Enttäuschungen, Menschen gehen auf ihrem Leben und meist ist Grace dabei, was ihrer Verfassunng nicht wirklich zuträglich ist. 
Ihre Arbeit als Dienstmädchen verrichtet sie zwar immer zur Zufriedenheit ihrer Arbeitgeber und Mary, die sie bei ihrer Anstellung in den Tagesablauf einführt, wird ihre gute Freundin und Vertraute, sie schaffen den Alltag zusammen besser, doch dann stirbt auch Mary und so bleibt Grace wieder alleine zurück, als sie dann die Stellung bei Thomas Kinnear annimmt, denkt sie, dass sie angekommen ist in ihrem Leben, aber auch das stellt sich als Trugschluss heraus...
Die Darstellerin der Grace, Sarah Gadon, schafft es, Grace sehr glaubhaft und authentisch darzustellen. Auch die anderen grossen Rollen des Serie, allem voran Edward Holcroft, der den Nervenarzt Simon Jordan verkörpert, sind passend besetzt und man fühlt sich wirklich in die Zeit um 1843 versetzt, was auch die Kostüme und die Kulisse betrifft. Auch die Make-up-Artists und Beleuchter habe eine gute Arbeit geleistet, man merkt unweigerlich, dass eben die Technik noch nicht Einzug gehalten hat und man sich anders behelfen musste. 

Fazit:
Alias Grace ist eine sehr tiefgehende Miniserie über Schuld und Unschuld und die Anfänge des modernden  Begutachtens von Straftätern und der Auswirkungen von seelischen Zuständen auf die Schuld. Die verschiedenen Ebenen, die die Serie bedient, sind manchmal dabei etwas verschwommen, weil es immer wieder Sprünge zwischen den Zeiten gibt, aber trotzdem verliert man nicht den roten Faden. 

Dafür gibt 5 Rosen: