13. März 2019

[Filmrezension] Hitler - Der Aufstieg des Bösen

Bildquelle: Google Bilder Suche
Handlung: 
Der Film beginnt mit Hitlers Kinderjahren in Österreich, in denen berichtet wird, dass er von seinem Vater geschlagen wird und dieser früh verstirbt. Dem jungen Adolf misslingt die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie, und seine Mutter stirbt an Brustkrebs. Angela Hammitzsch soll sich um Adolf kümmern. Adolf jedoch wird obdachlos in Wien, und ein Hass gegen Juden staut sich bei ihm auf, der sich später auf Kommunisten weiter ausbreitet: Der Judenhass ist zu dieser Zeit in Wien allgegenwärtig und fällt bei Hitler, der ein Ziel für seine blinde Wut braucht, auf fruchtbaren Boden.

Der Film erzählt weiter das Leben Adolf Hitlers von seiner Jugend in Linz, Wien und München über die Erfahrungen als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg, wie er nach einem Gasangriff mit Senfgas im belgischen Wervik beinahe erblindet und im Lazarett in Pasewalk lag. Hier erfährt er 1918 von der Novemberrevolution und der Kapitulation Deutschlands. Ihm gelingt es, als Redner der DAP, die kurz darauf als NSDAP bezeichnet wird, zum Parteivorsitzenden aufzusteigen. Zunächst war er als ein Spitzel bei der DAP vorgesehen worden; bei der Polizei hatte er auch Ernst Röhm kennengelernt.

Die Zeitung Völkischer Beobachter, das Hakenkreuz, der Hitlerbart und der Hitlergruß popularisieren seine Partei. Hitler lernt das ehemalige Flieger-Ass Hermann Göring kennen und überzeugt den ehemaligen Chef der dritten Obersten Heeresleitung, Erich Ludendorff dazu, sich ihm anzuschließen. Außerdem schart er Verbündete um sich, die ihm treu ergeben sind, wie Ernst Hanfstaengl oder Rudolf Heß. Der gescheiterte Hitlerputsch wird im Film als Folge der Inflation 1923 und von Kahrs Verhalten dargestellt.

Nach der raschen Niederschlagung des Putsches bricht für Hitler eine Welt zusammen. Von einem Suizid hält Helene Hanfstaengl Hitler ab, und er wird vor Gericht gestellt. Ihm gelingt es jedoch, ähnlich seinen Reden im Bürgerbräukeller auch im Gericht eine mildere Strafe zu erhalten. Er wird zu fünf Jahren Haft in der Justizvollzugsanstalt Landsberg verurteilt, jedoch mit einer Begnadigung nach 9 Monaten versehen. Sowohl im Gericht als auch in der Festung trifft er auf nationalistisch Gesinnte, die ihn heimlich bewundern. In Landsberg schreibt er Mein Kampf.

Die Beziehung zu seiner Nichte Geli Raubal, die vielfach Anlass zu Spekulationen geboten hat, wird im Film breit dargestellt. Geli begeht schließlich Suizid und wird dann von Eva Braun in seinem Leben ersetzt.

Hitler erhält 1932 die deutsche Staatsbürgerschaft, und sein weiterer Aufstieg zum „Führer und Reichskanzler“ wird dargestellt. Der Reichstagsbrand 1933 und das Ermächtigungsgesetz mit der Verkündigung in der Krolloper, wobei hier das Deutschlandlied angestimmt wird und Franz von Papen sich dagegen ausspricht, sind weitere wichtige Szenen des Films. Im Zuge des Röhm-Putsches 1934 wird dessen Homosexualität aufgedeckt, er (in Bad Wiessee) und viele andere, wie Gregor Strasser und Kurt von Schleicher, erschossen und dadurch Hitlers Machtposition endgültig gestärkt.

Die letzten Filmminuten zeigen die Vollendung der Machtübernahme der NSDAP nach dem Tod des Reichspräsidenten Hindenburg im August 1934: die Vereinigung des Amtes des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in Hitler sowie die Vereidigung der Reichswehr auf ihn. Der Abspann zeigt Bilder vom Polenfeldzug und Leichenberge in Konzentrationslagern. Es werden Zahlen der im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten, der getöteten Zivilisten und ermordeten Juden eingeblendet.

Die erste und die letzte Einstellung des Films zeigen ein fälschlich dem Rechtsphilosophen Edmund Burke zugeschriebenen Satz „Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun!“.

Trailer:

Details:
Orginaltitel: Hitler: The Rise of Evil
Genre: Fernsehfilm
Darsteller: Robert Carlyle, Stockard Channing, Jena Malone, Liev Schreiber
Regisseur: Christian Duguay
Komponist: Normand Corbeil
Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Orginalsprache: Englisch
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1)
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Studio: Universal Pictures Germany GmbH
Erscheinungstermin: 16. September 2004
Produktionsjahr: 2003
Spieldauer: 179 Minuten

Eigene Meinung:
Adolf Hitler als Protagonist in einem Fernsehfilm dazustellen, ist sicher nicht leicht, angesichts des geschichtlichen Hintergrundes, mit dem der Name unweigerlich verbunden ist.
Den schmalen Grad zwischen zerbrechender Persönlichkeit, die hier an manchen Stellen des Filmes wirklich gezeigt wird und der Härte, mit der Adolf Hitler seinen Zug an die Spritze des deutschen Reiches vollzieht, versucht der Film ausgewogen hinzubekommen.
Christian Duguay - ein kanadischer Regisseur - hat sich der Aufgabe gestellt und diese wirklich in einem Film gelöst, die nicht verheimlicht, dass es einen Mann hinter der Maske gab, einen Mann, der vielleicht lieben konnte, zumindest das, was er als Liebe wahr nahm, gleichzeitig aber auch gegen seine eigenen Leute vorgeht, die eine Härte zu spüren bekommen, die der innere Zirkel auch zu spüren kam.
Der Film beginnt chronologisch mit der Kindheit und der Jugend, die aber zu Beginn, teilweise schon im Vorspann behandelt, auch seine Ablehnung an der Kunstakademie und seine Jahre als Soldat im 1. Weltkrieg werden nur zügig und schemenhaft angeschnitten. Das reicht aber auch, weil der wirklich Aufstieg beginnt er mit dem Zustossen zu NSDAP im Jahre 1923, da beginnt auch der Schwerpunkt des Filmes.
Der Film zieht Menschen, die auch später im Machtzirkel um Hitler stehen werden, schon mit in die Handlung hinein, so kommen auch wichtige Punkte wie die Felsenhaft in Landsberg, die Nacht der langen Messer, der Reichtagsbrand und auch der Weg zum Ermächtigungsgesetz nicht zu kurz, die Geschichte geht praktisch chronologisch weiter bis an die Machtspitze.
Einige filmische Ungenauigkeiten kann man dabei etwas vernachlässigen, sie passen sonst nicht so passend in den Film, aber an sich zeigt der Film sehr nah an der Geschichte, wie der Aufstieg von Adolf Hitler sehr gut funktionierte.
Die Schauspieler - unter anderem auch deutscher Schauspielgrössen wie Max von Thun und Friedrich von Thun - zeigen eine sehr nahe Leistung, sind auch in den emotionalen Szenen sehr nah an dem, was realistisch ist und so zieht sich ein Realismus durch den Film, der zeigt, dass sich Geschichte und filmische Auseinandersetzung nicht ausschliessen muss.
Der Film ist natürlich nur ein leichter Einstieg in das Thema, er endet auch an einem Punkt, an dem man sagen muss, dass es für Hitler zwar in der Riege der Macht nicht weitergehen konnte, aber der Ansatz zu einem wirklich historischen wichtigem Film ist da und nicht umsonst hat der Film 2 Emmys bekommen.

Dafür gibt es 4 Rosen:

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Schön, das Du hier bist!
Über Deine Kommis freue ich mich natürlich sehr. Schreib doch einfach was Dir auf der Seele brennt.
Alles Liebe,
Katja
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