31. August 2014

[Nachgedacht] Frauen im 2. Weltkrieg

Hallo ihr Lieben, 

ich habe heute Nacht auf VOX die Geschichtesdokumntation "Unsere Mütter, unsere Grossmütter im 2. Weltkrieg" gesehen und wer mich und meinem Blog schon etwas länger kennt, weiss, dass ich selbst Geschichte studiere und mich besonders in der Neueren und Neusten Geschichte (diese Zeit wird ab der Industrialisierung so bezeichnet) konzentiere. 

Ich möchte hier jetzt nicht die ganze Dokumentation auseinandernehmen oder nacherzählen, weil ich sie zum einen wirklich gut fand, zum anderen aber auch finde, dass man Werke von anderen Menschen nicht 1:1 übernehmen sollte, trotzdem möchte ich mal einige Gedanken einfach zu der Thematik der Frauen im Dritten Reich loswerden, weil ich einfach denke, dass so etwas in meinem Blog fehlt, aber eben auch zu meinem Leben gehört. 

Im Allgemeinen unterscheidet man die Frauen im Dritten Reich in 3 Gruppen: Täter, Opfer und Mitläufer. Soweit gibt es da keine Unterscheidung zu den Männern, trotzdem wird das Dritte Reich immer als männlich dominiert angesehen. Das stimmt aber nur in Teilen, denn nur, weil der Fokus mehr auf den Nazi-Größen lag, bedeutet das im Umkehrschluss nicht, dass Frauen eine weniger entscheidene Rolle gespielt haben. 

Nehmen wir als Beispiel Ilse Koch (* 22. September 1906 in Dresden als Margarete Ilse Köhler; † 2. September 1967 im Frauengefängnis Aichach), die in der Nachkriegsliteratur immer als "Hexe von Buchenwald" bezeichnet wird. Sie war die Frau des Lagerkommendanten Karl Otto Koch, der das KZ Buchenwald unter sich hatte. Aber nicht nur Karl Otto Koch wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt, auch Ilse Koch wurde sowohl von einem deutschen wie auch einem amerikanischen Gericht zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Im Prozess um das KZ Buchenwald war Ilse Koch zudem gleichzeitig die einzige weibliche Angeklagte.

Ein anderes wenigr bekannstes Beispiel für die Opfer des NS-Regimes ist die Avantgarde-Malerin Elfriede Lohse-Wächtler (* 4. Dezember 1899 in Löbtau als Anna Frieda Wächtler; † 31. Juli 1940 in Pirna). Die Malerin, die in ihrer schwierigen Ehe mit Kurt Lohse immer wieder Trennungen durchmachte, wurde nach der endgültigen Trennung des Paars von ihrem Vater aufgrund der Verschlechterung ihres seelischen Zustandes in die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Arnsdorf einweisen. Es wurde Schizophrenie diagnostiziert. Von 1932 bis 1935 war sie weiterhin kreativ tätig, sie zeichnete Porträts und arbeitete kunstgewerblich. Nach der Scheidung von Kurt Lohse im Mai 1935 folgte die Entmündigung wegen „unheilbarer Geisteskrankheit“.
Nachdem sie ihre Einwilligung zur Sterilisation verweigert hatte, wurde ihr der bisherige freie Ausgang aus der Pflegeanstalt verwehrt. Im Dezember 1935 unterzog man sie im Rahmen der nationalsozialistischen Eugenik in der Frauenklinik des Stadtkrankenhauses Dresden-Friedrichstadt der Zwangssterilisation. Mit diesem Eingriff wurde ihre Schaffenskraft endgültig gebrochen. 1940 wurde sie in die Landes-Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein deportiert und dort im Rahmen der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion T4 getötet. Die offizielle Todesursache war „Lungenentzündung mit Herzmuskelschwäche“.

Ich finde einfach, man muss bei den geschichtlichen Ereignissen rund um das Thema Drittes Reich aufhören, alles immer in Schwarz und Weiss zu sehen. Wie es männliche Täter gab, so gab es auch weibliche Täterinnen und selbst wenn sie nicht so bekannt sind, muss man sagen, dass es die Tatsachen zeigen, dass es eben kein duchgehend männlich dominiertes Reich war.

Ich werde bei Nachgedacht vielleicht öfters mal über solche Dinge beichten, die mir im Alltag begegnen und über die ich mir Gedanken mache. 

Alles Liebe,
Katja

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Schön, das Du hier bist!
Über Deine Kommis freue ich mich natürlich sehr. Schreib doch einfach was Dir auf der Seele brennt.
Alles Liebe,
Katja
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