5. August 2021

[Stolpersteinlegung] 3 neue Stoplersteine in der Nähe meines Hauses

Hallo ihr Lieben, 

ich muss mich erstmal bei euch entschuldigen, der Post sollte schon lange online gehen, aber ihr kennt das, der Plan und dann kommt das Leben, aber das ist auch alles zu schaffen. :) 

So, nun möchte ich euch aber zeigen, wo ich am 22. Juli am Mittag noch war und zwar gab es in meiner Strasse hier eine Stolpersteinlegung, Stolpersteine erinnern an jüdische Mitbürger, die im Holocaust umgekommen sind und auf dem Gebiet, wo ich nun wohne (die heutigen Häuser standen damals natürlich noch nicht), lebten die Schwestern Caro, die Biografie der drei Frauen habe ich euch ans Ende des Beitrages gehängt, aber ich war das erste Mal bei so einer Legung und das war wirklich schön gemacht. 


Nachdem die Steine durch die Strassenarbeiter eingelassen wurde, wurde auch die Biografien der drei Schwestern verlesen. 

Musikalisch untermalt wurde die Legung mit jüdischen Musikern, die aus Israel kamen, sehr spannende Menschen, die sehr oft für solche Legungen Musik machen, das gab dem Ganzen aber einen sehr emotionalen Anstrich. 


Der Verein verteilte auch Rosen, damit man dann etwas um die Steine legen konnte, sehr beeindruckend, dass man mit so einer kleinen Geste sehr viel bewegen kann und die Steine sind wirklich etwas besonders. 


Ich werde die Stolpersteine von links nach rechts erst mit der Innenschrift beschreiben und dann die Biografie dazu schreiben. 

HIER WOHNTE
KATHARINA CARO
JG. 1873
DEPORTIERT 11.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 24.3.1944

Katharina Caro wurde am 5.1.1873 in Berlin geboren und wohnte mit ihren beiden Schwestern Charlotte und Paula in der Holbeinstraße 44 in der Johannstadt in Dresden. Alle drei Schwestern mussten 1940 in das "Judenhaus" in der Ziegelstraße 41 ziehen. Katharina wurde am 11.8.1942, zusammen mit ihrer Schwester Paula, mit dem Transport V/4 nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 24.3.1944 umkam.

HIER WOHNTE
PAULA CARO
JG. 1874
DEPORTIERT 11.8.1942
THERESIENSTADT
ERMORDET 23.4.1944

Paula Caro wurde am 30.9.1874 in Dresden geboren und wohnte mit ihren beiden Schwestern Charlotte und Katharina in der Holbeinstraße 44 in der Johannstadt in Dresden. Alle drei Schwestern mussten 1940 in das "Judenhaus" in der Ziegelstraße 41 ziehen. Sie wurde am 11.8.1942 mit dem Transport V/4, demselben Transport wie ihre Schwester Katharina, nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 23.4.1944 umkam.

HIER WOHNTE
CHARLOTTE CARO
JG. 1889
INTERNIERT 1942
HELLERBERGE
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
ERMORDET 3.3.1943

Charlotte Caro wurde am 5.3.1889 in Dresden geboren und wohnte mit ihren beiden Schwestern Paula und Katharina in der Holbeinstraße 44 in der Johannstadt in Dresden.
Alle drei Schwestern mussten 1940 in das "Judenhaus" in der Ziegelstraße 41 ziehen. Nachdem ihre beiden Schwestern Paula und Katharina im August 1942 nach Theresienstadt deportiert worden waren, wurde Charlotte wurde am 23./24.11.1942 gezwungen, ins Lager Hellerberg zu ziehen. Sie musste, wie die mehreren Hundert anderen Bewohnerinnen und Bewohner des Lagers, Zwangsarbeit im nahe gelegenen Goehlewerk verrichten. Dort wurde für die Rüstungsindustrie produziert, und da Jüdinnen und Juden ab 1942 nicht mehr mit der Straßenbahn fahren durften, wurde das Lager in zu Fuß erreichbarer Entfernung zum Werk errichtet. Außerdem lag das Lager knapp außerhalb der Stadtgrenze, so dass Dresden mit der Deportation der verbleibenden Jüdinnen und Juden dorthin als „Judenfrei“ bzw. „Judenrein“ galt.
Anfang März 1943 wurde das Lager aufgelöst, die verbleibenden, knapp 300 Bewohnerinnen und Bewohner wurden vom Güterbahnhof Dresden-Neustadt in Güterwaggons am 2./3.3.1943 nach Auschwitz deportiert. Dort wurden ältere und schwächere Manschen sowie die meisten Frauen als „nicht arbeitsfähig“ aussortiert und unmittelbar nach der Ankunft am 3.3.1943 ermordet. Dieses Schicksal erlitt auch Charlotte Caro, die zu diesem Zeitpunkt 53 Jahre alt war, zwei Tage vor ihrem 54. Geburtstag.

Mehr über die Stolpersteine in Dresden gibt es hier zu erfahren: 

Ich glaube, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht man solche Stolpersteine auch immer wieder, hier in Dresden gibt es auf jeden Fall einige. 

Alles Liebe,
Katja 


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Schön, das Du hier bist!
Über Deine Kommis freue ich mich natürlich sehr. Schreib doch einfach was Dir auf der Seele brennt.
Alles Liebe,
Katja
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